9m Gecko Mini Workshop 2023

Begonnen hat alles auf dem Delfin Workshop in Dreilützow.

Als dieser zu Ende war, sprachen wir schon über kommende WorkshopProjekte, und Anke erwähnte ihren Wunsch nach einem Gecko. Aber das wird natürlich nichts an einem Wochenende, und kam deshalb nicht in Frage.

Ich hatte es nun aber im Hinterkopf, und was in den nächsten Tagen passierte, ist eigentlich nicht mal mehr Zufall zu nennen.

So unwahrscheinlich es auch war, plötzlich hatte ich eine Quelle für Schablonen eines 9m Geckos.

Das wiederum teilte ich Anke und Martin beim Jahresanfangsbrunch mit, und relativ schnell war klar, diese Chance werden wir nutzen.

Die Beiden suchen ein freies Wochenende, und ich werde die Reise zum Rande Berlins antreten, um dort ein Wochenende zu verbringen. Gemeinsam wollten wir in einem kleinen Workshop zwei Geckos bauen.

Nun noch die Schablonen besorgen. Und auch hier passierte alles so schnell, ich kanns immer noch nicht glauben. Bereits am nächsten Tag parkte ich nur 10km von den Schablonen entfernt. Der Drachenfreund (Ja, ich nenne den Namen bewußt nicht.) kam vorbei, ich übernahm die Schablonen und wir klönten noch ne Weile.

Ich möchte mich auch nochmal für den gierigen Eindruck entschuldigen, den ich zwangsläufig hinterlassen haben muß.

Nun aber genug der Vorrede, beginnen wir mit dem Workshop.

 

Am 25. März machte ich mich auf den Weg Richtung Berlin.

Kurz vorm Ziel hab ich nochmal beim Bäcker gehalten, um mir mit dem Erwerb von Brötchen und Kuchen die Gastgeber gnädig zu stimmen. Scherz! Hab ich doch gern gemacht!

Von Martin begrüßt, fuhr ich dann die Auffahrt runter, und schon wurde ausgepackt. Dabei bekam ich auch erstmals die Arbeitsfläche zu sehen, die in der Garage aufgebaut war. Ein Traum!

In Hüfthöhe und einer Größe, daß wirklich jedes Teil dort, ohne zu stückeln, zugeschnitten werden kann.

Aber erstmal stieß Anke zu uns, begrüßte mich ebenso herzlich, und wir frühstückten zusammen. Das Gefühl des Eindringlings verschwand so langsam. Danke dafür!

Nun gings eine Etage tiefer, und wir sichteten die Holzschablonen.

Was ist wofür, was für die helle, und was für die dunkle Farbe, und wieviel brauchen wir wovon?

Das Ganze auf zwei Haufen und dann legten wir los.

Eine Tuchfarbe nach der nächsten kam auf die Fläche, und einen ganzen Tag leisteten die Heißschneider, was sie konnten. Habe ich mich noch während des Transportes gefragt, warum man denn Holzschablonen herstellt, jetzt wußte ich es! Es arbeitete sich hervorragend, aber es war auch anstrengend. Nicht für alles gabs Schablonen, Schwanzstreifen und umlaufendes Profil wurde so vermessen und geschnitten. Dann wurden noch Kleinteile, Saugnäpfe, Mund und Augen, aus weiteren Farben geschnitten, und irgendwann wars geschafft. Alle Teile waren in zwei Kartons verpackt.

Unglaublich, wie wenig das war.

Es war bereits 21 Uhr, als wir mit schmerzenden Rücken, und völlig erledigt, in die Wohnzimmersessel sanken. Der Abend brachte zwar noch eine wichtige Erkenntniss, wir hatten vergessen, meine Profilstreifen auszuschneiden, aber ansonsten passierte wirklich nicht mehr viel. Es ging ins Bett, die müden Knochen für den nächsten Tag zu regenerieren.

Am nächsten Morgen, nach dem Frühstück, wurden die Nähplätze in der Küche aufgebaut.

Wir begannen mit den Pfoten. Das Innenteil wurde eingenäht, und dann machten wir uns an die Saugnäpfe. Was ne Fummelei. Das war wirklich unglaubliches Friemeln und beanspruchte auch die Nerven in nicht unerheblichen Maße. Martin und ich quälten uns so durch, bei Anke sah das schon ganz anders aus. Sie hatte sogar Zeit, bei mir zuzugreifen, als mein Kopf sagte: „Bis hierher und nicht weiter“. Danke.So schafften wir die Pfoten dann doch noch.

Nun, um mal was einfaches zu machen, wurden die Augen zusammen und auf die Kopfdecke genäht. Dann noch Gaze und Maul, sowie, Ventil zum Kopfunterteil zusammenfügen, und das wars dann auch schon, mit dem ersten Workshopwochenende.

Die Schablonen kamen wieder in mein Auto, das Nähzeug und die Geckoteile blieben gleich da, und ich verabschiedete mich. Meine Heimreise, nach diesem schönen, aber arbeitsreichen, Wochenende begann mit 6 Versuchen die Auffahrt hochzukommen. Der Rest der Fahrt war nicht so schwer.

In nur 4 Wochen sollte es weiter gehen, und obwohl ich ziemlich geschafft war, freute ich mich jetzt schon drauf.

 

Am 22. April war es dann soweit, wieder gings nach Berlin. Wieder wurde am Bäcker gehalten, wieder wurde ich nett begrüßt, wieder begann alles mit einem Frühstück. Dann wurden die Arbeitstische wieder aufgebaut, die Nähmaschinen angeschlossenen, und los.

Bauch und Rücken wurden zusammengesetzt. Gut , daß ich vor einem Monat aufgeschrieben habe, was wohin kommt. Das vereinfachte die Sache. Klappte auch alles ganz gut.

Martin beschäftigte sich damit, bereits alle Waageschnüre abzulängen.

Irgendwann war es soweit, Boden und Decke waren fertig, wir begannen damit, die umlaufenden Profile zu vernähen, und damit ins 3dimensionale zu kommen.

Erstaunlich, wie gut alles passte.

Dann wurde es kompliziert, an den Pfoten braucht jeder Finger ein extra Profil. Das schlauchte. Aber dafür sah man dann auch gleich ein Ergebniss. Vier mal ...

Dann Kopfober- und unterteil verbinden. Jetzt liegen Körper, Kopf, und die Pfoten vor uns.

Schön auf gute und schlechte Seite achten und dann alles miteinander verbinden. Auch das klappte hervorragend.

Jetzt kommt das einfachste: Lange gerade Schwanznähte. Keine Kurven mehr, auf nix mehr achten, einfach durchlaufen lassen. Easy!

Naja, als ich damit fertig war, lag eine Turbine vor mir, nicht der gerade Schwanz, der es werden sollte. OmG. Lust ist weg. Richtig weg, denn alles muß wieder aufgetrennt werden.

Endgültig Schluß mit lustig.

Plötzlich saß Frauke mir gegenüber, griff zum Nahttrenner, und legte los. Gemeinsam wurden viele, viele, Meter Naht zerschnitten, bis alle Bahnen wieder lose vor uns lagen. Danke Frauke!

Nach einem mißglückten Versuch, die Bahnen zu punktieren, nähte ich fortan wieder frei. Centimeter für Centimeter schob ich die Stoffe durch die Maschine. Sah im Ergebniss ganz gut aus, bis auf die letzten anderthalb Meter. Dort dreht der Schwanz jetzt etwas.

Er wurde an den Körper genäht, und dann ging es im oberen Flur zum ersten Aufblasen.

Noch keine Innenverspannung, lag der Drehschwanzgecko nun vor uns. Toller Anblick. Da haben wir an diesem Wochenende wohl was richtig gemacht.

Leider wurde nun wieder zusammengepackt, mein Auto beladen, und nach kurzem, dreifachem, Abschied ( Ich brauchte diesmal nur einen Versuch, die Auffahrt hoch zu kommen. ), war das Wochenende leider vorbei. Und während ich noch unterwegs war, stellten auch Anke und Martin ihren Gecko fertig. Die Bilder bekam ich geschickt, als ich zu Hause eintraf.

Gratulation euch und DANKE für zwei tolle Wochenenden!

 

14 Tage später kamen Bilder, die den weiteren Arbeitsverlauf der LRB zeigten. Sie haben sich gegen Innenverspannung, und für Innenprofile entschieden. Das verhindert, den matratzenartigen Anblick des Drachens. Gut gemacht. Muß ich wohl nachziehen.

Aber kam ich dazu, nein. Schon am Herrentag zeigte sich der grüne Gecko, bereits mit Waage, auf Poel. Einige kleine Waagekorrekturen brauchts wohl noch, aber der Anblick war super.

Auch der Druck auf mich wurde größer, denn wir wollten die beiden Geckos gemeinsam auf Fanö fliegen.

Leider raste die Zeit vorbei, und so mußte ich Nähzeug und Waageschnüre mit in den Urlaub nehmen.

Der Grüne durfte auf Fanö nach einigen Korrekturen dann sogar solo fliegen. Schön, daß das klappt. Ich nähte an einem Abend die Innenprofile ein. Am nächsten Abend hatten wir im Ferienhaus Gäste zum gemeinsamen Grillabend. Martin und Anke ließen es sich nicht nehmen, bei meinem Gecko die Waagepunkte anzuzeichnen. Danke! Also saß ich am nächsten Tag, den ganzen Tag hinter meinem Auto am Strand und knüpperte die Körperwaageschnüre an. Am nächsten Morgen, meine Mitbewohner zog es schon an den Strand, knüpfte ich auf der Terasse die Verbundwaage, und danach die Rückseitenwaage. Nun war er fertig, der Drehschwanzgecko.

Auch am Strand angekommen, startete ich den himbeerfarbenen Schleierdelta. Denn in dessen Leine sollte der Gecko kommen. Mit Ankes Hilfe entrollte ich den Drachen, sortierte die Waageleinen, füllte den Gecko mit Luft, mußte noch ein wenig die Pfoten ausrichten, und dann, ja dann zeigte sich mein Machwerk in der Leine. Ein wenig Stolz kam auf ... Fertig!

 

Das war dann das Ende des Miniworkshops, der fast 3 Monate gedauert hat.

 

Anke und Martin hingen den Grünen in eine Lifterleine. Fürs Abschlussfoto zog auch der Drehschwanzgecko in diese Leine. Das wurde noch vervollständigt durch einen kleinen Gecko von Günther, den ich vor vielen, vielen, Jahren mal gebaut habe.

Nun waren wir bereit fürs Foto, nur, wie üblich, genau jetzt gab der Wind auf.

Wir brauchten etwas Geduld, dann flogen die Geckos wieder in den Himmel. Gemeinsam ergaben sie ein wunderschönes Bild, wie wir fanden.

Alle Beteiligten, also Anke, Frauke, Martin und ich posierten fürs Foto.

Damit ist dieser Geckoworkshop offiziell beendet.

 

Ich bedanke mich bei unserem Schablonengeber!

Ich bedanke mich bei Anke und Martin für Kost und Logis, und damit für die Möglichkeit diesen Drachen zu bauen.

Ich bedanke mich für die tatkräftig, und vielfältige Hilfe bei Anke, Frauke und Martin.

Ich bedanke mich fürs wieder aufbauen, wenn ich nen Durchhänger hatte.

Ich bedanke mich für eure Freundschaft!

 

 

 

Die Bildergalerie ist kommentiert und zeigt den Drachenbau vom der ersten Schablonensichtung bis zum Abschlussfoto.

Und hier sind sie: