Drachenfest in Henstedt-Ulzburg 2019

Ne, ne, der Burkhard - wat der schon wieder abzieht hier ...unglaublich.

Da ist man gemütlich im Römö-Urlaub, und dann kommt der Lange, und alles ist anders...

Wie ich da jetzt drauf komme? Weiß ich auch nicht, schließlich wollte ich über das Drachenfest in Henstedt-Ulzburg schreiben.

Ich weiß es: Da war er auch!

Doch dazu später mehr...

 

HU begann mit schlechten Nachrichten:

Normalerweise bekomme ich relativ frühzeitig im Jahr, die Anzahl der zur Verfügung stehenden Hotelzimmer von Maurice genannt, und lege dann mit der Bettenverteilung los.

Diesmal kam nach langer Wartezeit die Info: Es gibt keine Zimmer! Ohjemine. Wat nu?

Es gibt eine Alternative. In einem Tennisheim war für uns ein größerer Raum bereit, aber das ist natürlich nix für Familien. Einige Flieger nahmen das Angebot an, und waren durchaus zufrieden. Zumal die Organisatoren ein Frühstück auf der Wiese anboten, das von sehr vielen Drachenfliegern gerne angenommen wurde.

Meine Sorgen waren allerdings völlig grundlos, ob mit Wohnwagen, Wohnmobil, mit Zelt, mit Transporter, oder auf eigene Kosten eine Unterkunft angemietet, die Drachenfreunde kamen zahlreich von Nah und Fern. Das war ganz großes Kino! Danke an alle Anwesenden!

 

Ein anderer Punkt, der mir Sorgen bereitete, war das Gelände.

Einge Zeit vor dem Fest, kam ich mit dem Lkw beruflich in die Gegend. Und wie immer, lugte ich so durch die Bäume, um einen Blick auf die Wiese zu erhaschen. Aber, da war keine Wiese ...

Ok, angesagt war das ja schon die letzten Jahren, das irgendwann der Bauer seinen Mais dort anbauen müßte, aber jetzt schien es soweit zu sein.

Wat nu? Gibt es eine Ausweichfläche, und wenn ja, wie würde das dann ablaufen, wie würden wir uns aufteilen, um dennoch vom Publikum gesehen zu werden?

Aber auch hier waren die Sorgen total unbegründet. Die Ausweichfläche fand ich sogar besser gelegen, als die ursprüngliche Wiese. Die dortigen Aktiven wurden schon direkt aus HU sehr gut gesehen, und auch das Publikum kam gut ran. Naja, bis zur Absperrung, aber das wird beim nächsten Mal etwas offener gestaltet, damit die Leute auch zu den Aktiven gelangen können.

 

Kommen wir zum Fest selber, natürlich aus meiner Sicht:

 

Es wurde Freitag, die Arbeit nimmt mal wieder einfach kein Ende. Es wird wohl spät werden, bevor ich in HU bin. Irgendwie typisch meine Dispo. Naja, was solls. Auch das ging vorbei und gegen halb 11 war ich dann Abends auch in HU. Kai-Uwe und Dirk verließen gerade den Platz Richtung Tennisheim, und für mich galt es nun erstmal mein nigelnagelneues Zelt aufzubauen. Günther packte mit an, und gemeinsam stellten wir meine Wochenendbehausung auf. Nicht ganz richtig, aber für die erste Nacht wirds langen. Korrekturen werden am Samsatg bei Tageslicht vorgenommen. Nun hieß es für mich noch ausharren, um unsere Lieblingsrandberliner einzuweisen. Die hatten mir bereits mitgeteilt, daß sie gegen 21 Uhr abgefahren waren, also rechnete ich so gegen 01 Uhr mit dem Eintreffen. Und so war es auch. Dann schnell den Transporter parken, und das Anhängerzelt für Merle aufbauen. Danach noch kurz gemeinsam mit Anke und Martin ein Bierchen getrunken, etwas geplauscht, und dann ab in die Falle. Noch etwas schlafen, bevor dann bals das Fest beginnt.

 

Direkt nach dem Erwachen und waschen, packte ich meinen Schleierdelta aus, und war somit ganz knapp vor Helmut als Erster am Himmel vertreten. Das wurde auch aus dem Ort später bestätigt. Schon am frühen Morgen war der Schleierdelta zu sehen und warb so für das Drachenfest. In die Leine des Deltas kam dann noch der Eddy, und so konnte der Tag kommen.

Für Günther begann der Samstag mit einem Frühstück zu Hause, während wir das Angebot der Orga annahmen, und auf der Wiese aßen. Das war toll, das war Spitze, das war lustig, kurz gesagt: Oberaffengeil. So die Aussage von Kai-Uwe.

Nach der Stärkung packten alle Drachenflieger so nach und nach aus, und man kann sagen, über den Tag war der Himmel nicht mehr leer.

 

Pünktlich um 10 Uhr eröffnete Frank am Mikrofon das Fest, und so nach und nach füllte sich das Festgelände. Die Leute verteilten sich zwischen Drachen und Mittelalter, bei diversen Schaustellern. Ob das THW mit seiner Technik, ob Losbude oder Karussell, ob Rewe-Liegewiese oder Strandmuschelausstellung, ob Würstchenbude oder Softeis, ob Kindergabelstapler oder Hüpfburg, es gab unendlich viel zu sehen und zu erleben.

Nebenher gab es auf der Tanzfläche vor der Bühne wieder Vorführungen im Bauchtanz, Einradfahren, und vielem mehr. Auch die Kinderdisco und eine Schaumparty waren vor Ort.

Generell muß sich das Rahmenpogramm in HU vor wirklich niemanden und nichts verstecken!

 

Bei aller Aktivität unsererseits, kam auch bei uns das Umsehen nicht zu kurz. Gemeinsam mit Burkhard (da isser wieder), und Kai-Uwe, stattete ich dem Mittelalterdorf einen Besuch ab. Wenn ich das in den letzten Jahren doch eher als langweilig empfand, war ich diesmal hellauf begeistert. Diese Vielfalt an Aktivitäten und Verkaufsabgeboten, sehr toll eingebettet in die vorhandene Baumgruppe - das hat mir wirklich sehr gut gefallen. Man konnte mit allen ins Gespräch kommen, und über ihr Fachgebiet klönen, und ihnen beim werkeln zusehen. In regelmäßigen Abständen gabs Livemusik, Upcycling gabs zu bewundern, und bei den Klamotten wurde sogar Kai-Uwe fündig und kaufte erstmal ein Leinenhemd. Der Besuch im Mittelalter war einer meiner Höhepunkte an diesem Wochenende. Das wird auch vielen Besuchern sehr gut gefallen haben.

 

Am späten Nachmittag leerte sich das Gelände sehr, sehr, schnell. Ein Gewitter zog sehr dicht vorüber und brachte unglaublich viel Regen mit sich. Eine Bewährungsprobe für mein neues Zelt, die natürlich bestanden wurde. Es versteht sich von selbst, daß natürlich während dessen keinerlei Drachen geflogen wurden.

 

Hier auf Römö, wo ich das gerade schreibe, regnet es auch gerade. Dabei sind gar keine Wolken zu sehen. Hm. Könnte natürlich daran liegen, daß es draußen stockdunkel ist. Egal, Deutschland führt zur Halbzeit mit 1 zu 0 gegen die Niederlande ...

 

Zurück ins Reich der Erinnerung, zurück nach Henstedt-Ulzburg.

Nachdem der erste Guß vorbei war, brachte ich meinen Havli in die Luft. Allerdings kam der nächste Regen, und der Drachen war nicht in der Luft zu halten. Also nochmal im Zelt verkriechen und auf mehr Trockenheit warten. Einige Zeit später war auch das vorbei, und wieder flog ich den Havli. Das funktionierte gut, und auch während des nächsten Regens konnte ich ihn in der Luft halten. So kam es, daß ich nach diesem Schauer als einziger einen Drachen in der Luft hatte.

Das blieb aber nicht so, alle anwesenden Fischköpp-Havlis wurden von ihren Besitzern in die Luft gebracht, und so flogen wir mit 11 Havliceks in die Dämmerung. Ein wirklich schöner Anblick, ein wirklich tolles Erlebniss. Ich mag solche Gruppenfliegen ja generell sehr gerne, und so wird es den Leser nicht verwundern, wenn ich dieses Fliegen zu einem meiner weiteren Höhepunkte an diesem Wochenende erkläre.

Flankiert und unterstützt wurden wir am Himmel von einigen LED-Drachen, die mit ihren Lichtimpulsen sehr gut zur Schlagerparty passten, die hinter uns stattfand. Ja, das Publikum war zahlreich zurückgekommen, und so dauerte die ausgelassene Party bis 1 Uhr morgens.

Ein wunderbarer Drachentag ging zu Ende.

 

Der nächste Morgen ähnelte dem vergangenen sehr. Wieder packte ich den Schleierdelta aus und brachte den Minnie Maus Eddy in dessen Leine. Der Wind war ideal dafür. Ein toller Anblick.

Dann wieder Frühstück und pünktlich zum Festbeginn änderten sich die Windverhältnisse bei uns auf der Wiese. Es wurde ein anstrengender Drachentag.

Für die Bonbonfähre versuchten wir es mit einer Miss-Eddy-Kette, das klappte allerdings nur bedingt. Also mußte meine Schleier, bei für ihn völlig unpassenden Bedingungen, wieder ran. Und obwohl das Segel auf einigen Centimetern eingerissen war, und von diversen Löchern geziert wurde, klappte das. Gemeinsam mit den LRB wurden es erfolgreiche Abwürfe, sehr zur Freude der Kinder.

Im Anschluß konnten die Kinder noch durch die großen Turbinen laufen, die von Kai-Uwe und Dirk offen gehalten wurden. Auch das kam gut an.

Soll ich noch erwähnen, daß auch an unsern Bastelzelt immer Andrang war, der von Regina, Sandra und Maik souverän abgearbeitet wurde. Und das, bis wirklich kein Material mehr da war. Viele der gebastelten Drachen waren dann auch über der Wiese zu sehen, mit vielen glücklichen Kindern am anderen Leinenende.

 

Erwähnenswert natürlich auch die Versteigerung, wie schon im letzten Jahr sehr gut  in Szene gesetzt von Axel. Viele Drachenflieger spendeten was, und so ging auch dieses Jahr ein erklecklicher Betrag an einen guten Zweck.

 

Aber was rede ich hier von Einzelpersonen, dann müßte ich soooo viele erwähnen.

Alle Beteiligten gaben ihr Bestes um zum Gelingen dieses Drachenfestes beizutragen.

Ich ganz persönlich möchte mich bei allen Drachenfliegern und natürlich bei der Orga bedanken. Es war mal wieder: Henstedt-Ulzburg! DANKE!

 

Tja, ganz schön lang geworden der Text, inzwischen hat Deutschland mit 4:2 gegen die Niederlande verloren. Gut, daß mich Fußball so gar nicht interessiert ...

 

 

 

Bilder gibts natürlich auch. Und da meine Kamera kaputt war, und wirklich grottige Bilder gemacht hat, sind die hier gezeigten beinahe ausschließlich von den LRB.

Viel Spaß beim Erinnern.