Tag der offenen Tür bei der IAG Selmsdorf am 9.9.2017

Wir bekommen über die HP ja sehr oft Anfragen, ob wir nicht hier und da mit unseren Drachen Veranstaltungen der unterschiedlichsten Art unterstützen können. Vom Dorffest bis hin zur Windparkeröffnung, ist so ziemlich alles vertreten. Meistens scheitert es an überlappenden Terminen. Leider...

Diesmal war es etwas anders: Über Jürgen wurde Kontakt zu uns gesucht, da die Organisatorin uns bereits in Boltenhagen gesehen hatte, und ihr gefiel, was sie sah. Ich mag sowas viel lieber, denn da wissen die Leute wenigstens schon, was wir machen. Aber ich schweife ab ...

Jürgen hatte bereits Kontakt aufgenommen, und eigentlich schon so gut wie abgesagt, denn zum selben Zeitraum ist das Drachenfest in Warnemünde angesetzt. Trotzdem leitete er den Kontakt und die Frage an mich weiter. Und ich war interessiert! Warum?

Es ging um Unterstützung beim Tag der offenen Tür auf dem Gelände der IAG Selmsdorf. Ein Abfallwirtschaftsbetrieb/Deponie, bei dem ich beruflich des öfteren zu tun habe, das Gelände also kannte. Das reizte mich, denn NIRGENS auf den Gelände könnte ich mir vorstellen, Drachen zu fliegen!Also hab ich angerufen...

Frau Peters von Organisationskomando der IAG war dann so überzeugend, daß ich dem Ganzen ne Chance geben wollte. Ich schaute mir die Fläche an, auf der geflogen werden sollte:

Eine Straße mit Laternenpfählen umsäumt, eine Tankstelle, ein riesiges Loch mitten auf der Wiese, eine Reifenwaschanlage, eine Laborbaustelle, hohe Baumreihen und Garagengebäude der Betriebsfeuerwehr, und nicht zu vergessen, der sehr hohe Deponieberg, umsäumten die Wiese, die mit 30 x 50m auch nicht gerade riesig war. Fast unmöglich dort Drachen zu fliegen!Aber wir waren ja nur ein Teilchen am Tag der offenen Tür: Das Gelände sollten wir uns auch noch teilen. Bogenschützen, Kricketspieler, ein Fußballverein, eine Rettungshundestaffel, eine Bushaltestelle, die Feuerwehr, das gesammte Catering, und, und, und, sollten auch noch dort untergebracht werden. UNMÖGLICH! Wie um alles in der Welt, soll das denn gehen???

Mein Interesse war mehr als geweckt!

Und so sprach ich mit Dirk, Kai-Uwe und Günther diejenigen von uns an, die am ehesten auf Warnemünde verzichten würden, für die es räumlich am dichtesten war, und von denen ich glaubte, das all die oben genannten Hindernisse sie eher anstacheln, als abschrecken würden. Und richtig: Obwohl, und gerade weil, ich es in den übelsten Farben schilderte, begannen die Augen zu glänzen. Das war nicht nur Interesse, was ich in ihren Augen sah, das war Lust! Super, der Plan war aufgegangen...

Ich sagte also bei der IAG zu, und war gespannt.

Gestern war es dann soweit.

Gemeinsam mit Kai-Uwe und Dirk, Günther konnte leider nicht dabei sein (gute Besserung an dieser Stelle), fuhr ich aufs Betriebsgelände zu der uns angedachten Wirkungsstätte. Es regnete in Dauerschleife und der Wind hielt sich in Grenzen, und kam natürlich auch noch aus der falschen Richtung. Nämlich genau über den Deponieberg ... Schon mal jemand in einem Bergtal geflogen? Leute, Leute, Leute ... Allerdings waren die Bogenschützen und der Fußballverein ein wenig zurückgezogen worden, so daß wir etwas mehr Platz hatten. Aber wofür? Bei dem miesen Wetter funktioniert doch nix... Kai-Uwe und ich bestückten die Angelruten mit Herzen, Pentosaurus, Rudi Rabe und Taube. Dirk probierte einen Schleierdelta, der allerdings kurze Zeit später vollgesogen an Boden lag. Also kamen für die anfängliche Regenzeit die Havliceks in die Luft. So hatten wir wenigstens 5 Drachen im Himmel. Selbst auf die mußten wir aufpassen, denn des öfteren setzten sogar die Havlis zur Landung an. Das sagt doch schon alles ... Ich baute dann noch an einer Angelrute meine Seifenblasenmaschine auf, die im Laufe des Tages 5 Liter Pustefix in herrlich schimmernde Blasen verwandelte. Und das egal, ob wenig oder mehr Wind. Ich bin ziemlich begeistert von dem Teil! Die Besucher auch, egal ob Groß oder Klein.

Ja, Besucher. Denn trotz des miesen Wetters fanden anderthalb Tausend Leute den Weg zur Deponie. Hätte ich ja nie gedacht. Sie schauten sich die Stände an, belagerten das Catering, verfolgten die interessante Bühnenshow, oder ließen sich mit dem Bus übers Deponiegelände fahren. Ganze 5 Busse waren im ganztägigen Dauereinsatz. Dazu noch ein Bus, der zwischen dem Entedankfest bei Dassow und der IAG pendelte, damit man sich nicht gegenseitig die Zuschauer wegnahm. Tolle Idee, denn so konnten die Leute Beides erleben.

Aber zurück zu uns, und unserem Treiben:

Nachdem wir teilweise kladdernass waren, wurden wir gegen halb Drei mit einer Regenpause belohnt, bei der der Wind auch etwas zunahm. Der Schleierdelta liftete die blaue Krake von Dirk, Kai-Uwe baute den Kaplifter auf, und ich versuchte unterm Powersleed erst die Robbe und dann den Mauli zu zeigen. Versuchte. Denn der Wind rollte geradezu den Berg hinunter und machte so meinem Lifter das Leben schwer. Klar, man könnte ihn weiter rauslassen, aber wenn er dann runterkommt, wartet da die ganze Festmeile mit all den Leuten ...

Die Verhältnisse stabilisierten sich derart, daß Dirk so ca. eine Stunde vor Schluss noch seinen neuen Trilobite in die Luft zog, der neben gutem Aussehen, auch noch damit punktete, daß er meinen Mauli zuverlässig liftete.

Das wars dann eigentlich auch von uns, denn die Veranstaltung ging zu Ende und natürlich kam der Regen wieder, so daß Einiges wieder nass eingepackt werden mußte.

Viele Gespräche im Laufe und zum Ende des Tages zeigten uns, daß wir nicht umsonst da waren. Es gefiel, was wir machten. Ich hatte mir etwas mehr erhofft, bin aber , eingedenk der Umstände, mehr als zufrieden. Wir haben getan, was möglich war, haben uns gezeigt und neue Kontakte geknüpft. Mal sehen, was daraus wieder entsteht ...

Ganz großen Dank an meine beiden Mitstreiter, Kai-Uwe und Dirk!

 

Und nun zu den Bildern:

Es sind nicht viele, und es sind teilweise auch nicht sonderlich schöne. Für Beides werde ich mich nicht entschuldigen, denn die Bedingungen waren, wie die Bedingungen waren ...

Viel Spaß beim anschauen...