Sorgenfresser - Workshop in FuhlenDORF
Nun ist er also vorbei, unser 2. Workshop.
Am 1. April traf sich die Einleinerfraktion der Fischköppe um gemeinsam ein schönes Wochenende zu verbringen.
Diesmal waren wir in der Pension Seebär in FuhlenDORF zu Gast und fühlten uns pudelwohl. Unterbringung, Arbeitsplatz und Frühstück waren so toll, daß wir versuchen werden, im nächsten Jahr wieder hier unterzukommen. Es war grandios und für unsere Bedürfnisse wie gemacht! Danke!
Aber nun mal zum eigentlichen Sinn des Wochenendes: Dem Workshop.
Schon frühzeitig, genauer gesagt auf Fanö im letzten Jahr, entschieden wir uns Sorgenfresser zu bauen. Gab es bis dahin noch nicht am Drachenhimmel und die Figuren boten ausreichend Spielraum für die Fantasie jedes Einzelnen. Gute Idee.
Doch nur kurze Zeit später zeigte Drachenfreund Ulli mit seinem Saggo einen wunderbaren Sorgenfresser in der Drachenleine. Schnell war klar, daß wir trotzdem bei unserem Vorhaben bleiben, aber niemals an seine Arbeit heranreichen würden. Denn das ist auf einem kurzen Workshop nicht machbar...
Wir standen also vor der Aufgabe, einen Sorgenfresser zu konstruieren, der innerhalb eines Wochenendes von Leuten mit unterschiedlichsten Näherfahrungen gebaut werden kann, der in der Grundform so ausgelegt ist, daß jeder daraus die Figur machen kann, die ihm/ihr vorschwebt, und der als eigenständiger Drachen fliegen kann, und nicht nur Leinenschmuck ist. Dieser Herausforderung wollten Dirk und ich uns stellen.
Allerdings hatte Dirk so fix zwei unterschiedliche SF fertig, daß ich komplett aus der Nummer ausstieg und wir uns auf die Formen von Dirk einigten. Eigentlich wollten wir unser Vorhaben bis zum Workshop unter Verschluss halten, aber die Exemplare mußten natürlich eingeflogen werden. So kam es, daß nach einigen Fotos vom Awdf schon einige Drachenfreunde ahnten und wußten, was wir vorhaben. Schade. Eine gemeinsame Vorstellung wäre schön gewesen ... Seis drum ...
Die Wochen vor dem Wochenende galten mal wieder der Organisation im Hintergrund. Entwürfe wurden eingereicht, skaliert und daraus der Stoffbedarf berechnet, Schablonen wurden angefertigt, Laminat als Schneidunterlage besorgt (Danke Maurice), Klapptische, ob Tapezier- oder Bierzelttische, bereitgelegt, das Essen wurde organisiert, und, und, und. Ein Haufen Arbeit, für die ich jedem einzelnen danken möchte!
Dann war es soweit: Schon Freitag Nachmittag trafen die ersten am Ort des Geschehens ein, bereiteten alles vor und richteten die Arbeitsräume ein. So nach und nach trudelten dann alle Teilnehmer am Ort des Geschehens ein, und als ich dann relativ spät als Vorletzter eintraf, waren alle schon fleißig am schneiden und nähen. Der Workshop hatte begonnen! Und wie...
Gerade in der ersten Phase, dem Bau des Kopfes, der ja bei jedem anders war, wuselte Dirk (der die Durchführung übernommen hatte) von Tisch zu Tisch, von Maschine zu Maschine. Nur kurz durch ein Abendessen (Kartoffelsalat mit Würstchen) unterbrochen, wurden bis weit in den neuen Tag hinein Augen, Ohren, Hörner und Kopfteile geschnitten, genäht und begutachtet. Das lief, wie man es sich besser nicht hätte vorstellen können. Ein super Beginn!
Nach einer viel zu kurzen Nacht begann der neue Tag mit einem Frühstück, von dem sich so manches gestandene Hotel noch ne Scheibe abschneiden könnte. (Wörtlich, es war ja genug da...).
Dann ging es wieder an die Maschinen. Naja, für die meisten. Mit unglaublich schlechtem Gewissen mußte ich mit ansehen, wie Sahra und Frauke ihre ohnehin kostbare Nähzeit links liegen ließen, und erstmal unsere Ws-Shirts pimpten. Warum, wieso? Fragt uns das auf der Wiese oder am Strand, wenn ihr uns mit den Shirts seht. Nur soviel: Schuld sind das Alter, das Gedächtniss, das Universum und der ganze Rest. Naja, und ich ... Sahra und Frauke machten ihre Sache aber soooo gut, daß wir jetzt wirklich tolle, einzigartige Shirts haben. Danke!
Den Tag über wurde fleißig weiter genäht, die ersten Köpfe wurden fertig und wir konnten erahnen, daß da was tolles entsteht. Schön zu sehen, wenn aus erdachten Entwürfen so pö a pö etwas Reales entsteht.
Nach dem Mittag (Erbseneintopf von Günther) gingen die ersten schon an die Fertigung der Körper. Streifen schneiden, wieder zusammennähen, Arme und Beine fertigen - es war genug zu zu tun. Und wieder und immernoch war Dirk am wuseln ...
Dann am Abend ging es zum Hafen des Ortes in eine kleine Gaststätte. Einfach mal raus und den Kopf freikriegen. Das ist auch mal wichtig und notwendig! Mal für ne Stunde abschalten, was anderes sehen, als nur das Nähmaschinenlicht ... Das Essen dort war (zumindest für mich) sehr enttäuschend, aber was solls. War ja nur Mittel zum Zweck ...
Wieder zurück ging es für alle (ja wirklich: Alle) direkt weiter. Und da einige schon soweit waren, rief Dirk kurz alle zusammen und erläuterte sein Konzept, die Panele in den Körper einzufügen. Und wieder ratterten die Nähmaschinen bis spät in die Nacht. Und tatsächlich: Am frühen Morgen gegen 1:15h konnte Thomas seinen Sorgenfresser aufblasen. Der Erste ist geschafft! Thomas, der im Vorfeld immer mal wieder Zweifel äußerte, ob das überhaupt zu schaffen sei, wurde Erster. Glückwunsch! Genau eine Stunde später brachte Kai-Uwe seinen Teufel ans Gebläse. Noch ohne Schwanz, der am nächsten Tag folgte, aber der SF war ein echter Hinkucker. Tolle Farbkombi, schöne Form, toller Drachen. Glückwunsch Kai-Uwe!
Das stachelte und spornte an, jeder arbeitete mit Eifer weiter. Als dann aber die Klüsen dicker und die Lider schwerer wurden und Sahra gar schon vor der Maschine einschlief, war dann auch dieser Tag zu Ende. Mit zwei fertigen Exemplaren auch das, ein erfolgreicher Tag.
Dann kam der Sonntag. Das Frühstück half über die nicht ganz vierstündige Nacht hinweg, und weiter ging es. Wir hatten von der Pension open End bekommen, aber letztlich mußten ja doch alle heute wieder nach Hause. Unter diesem Druck blühten einige nochmal auf und so konnten Günther, Rainer und Jürgen ihre Sorgenfresser fertigstellen. Einige machten sich gar schon an die Waage. Bei mir war das eher der Tag, an dem man besser liegen geblieben wäre. So ziemlich alles ging schief. So viel getrennt habe ich schon Jahre nicht mehr... Trotzdem war auch mein Pinky nach dem Mittag irgendwann am Gebläse. Fertig! Und irgendwie doch nicht... Da muß ich nochmal ran ...
Egal! Krieg ich auch noch hin!
Ihre Sorgenfresser leider nicht geschafft haben unsere Randberliner, die sich somit noch einige Hausaufgaben mitnahmen. Aber was da schon gefertigt wurde, läßt auf wirklich schöne und außergewöhnliche Exemplare hoffen, die wir dann auf Fanö bewundern dürfen. Freu mich drauf, die meisten SF dort gemeinsam fliegen zu sehen!
Tja, das wars: Ein super Wochenende mit den Fischköppen ist zu Ende.
Ein toller Workshop mit Spitzenergebniss! Ein Wochenende, daß definitiv, und da sind sich alle einig, in die Wiederholung gehen wird!
DANKE an ALLE, die dazu beigetragen haben, das Wochenende zu dem zu machen, was es war!
Meinen ganz persönlichen Dank an Sahra und Frauke für die Shirt-Verschönerung!
Und natürlich: DANKE Dirk!
Danke für Probexemplare, danke für die Stoffberechnung und -bestellung/sortierung, danke für die Durchführung des Workshops, bis hin zur körperlichen Totalerschöpfung! Danke, daß du es mit uns aufgenommen hast, mit den Willigen und aber auch den Ratschlagresistenten wie mir ...
DANKE Dirk!
Nachtrag am 23.04.2016
Soeben erreichten mich Bilder aus Berlin, die zeigen, daß unsere Lrb auch nach dem Workshop nicht müßig waren. Was Merle, Frauke, Sahra, Anke und Martin auf die Stoffbeine gestellt haben, ist einfach grandios! Wunderschöne Sorgenfresser posieren mit ihren Erbauern und dann nochmal im Gruppenbild.
Und nun gibts natürlich noch so zwei/drei Bilderchen zu kucken.
Die Bilder stammen von den vereinigten Apparatebedienern der Lrb und mir.