Ahornblatt- und SeepferdchenWorkshop 2025

 

Diesmal beginne ich die Berichterstattung bereits vor dem Workshop.

Warum? 

Weil der Workshop auch bereits VOR dem Workshop begann.

Denn bei dem Projekt wäre es zu vermessen gewesen, davon auszugehen, daß wir alles an einem Wochenende schaffen würden...

Das letzte Januarwochenende gehörte also dem Zuschnitt der Einzelteile.

Nachdem am Rande Berlins die Schablonen fertiggestellt waren, machten sich Alfred und Christian aus Rostock, und ich aus Schwerin, auf den Weg zu Martin.

Wie schon beim Geckoworkshop hielt ich auch diesmal beim Bäcker für Frühstücksbrötchen und Nachmittagskuchen. 5 Minuten später war ich dann da. Begrüßt von Martin erfuhr ich dann von der, für mich, überraschenden Anwesenheit von Frauke und Merle. Frauke leider völlig erkältet, und Merle mit einem terminlich durchgeplanten Wochenende.

Auch Alfred und Christian trafen pünktlich ein, und nach einem ruhigen Frühstück ging es auch schon los. Unten auf der großen Arbeitsfläche werkelten Martin, Alfred und Christian an den großen Teilen. Oben in der Küche war eine kleinere Fläche bereit. Dort wurden durch Frauke, trotz Erkältung und Kopfschmerzen, und mich, die kleineren Profilteile zugeschnitten. Auch Merle griff zeitweise zum Schneidbrenner und unterstützte uns.

Ich möchte nicht auf jede Einzelheit eingehen, da das ja nicht der eigentliche Workshop war. Wir schafften bis Sonntag Mittag, wo wir mit Omas Kartoffeleintopf (sehr lecker!) das Wochenende beendeten.

10 komplette Zuschnitte sind vollendet, und bereit für den Workshop.

Auch Regina und Jürgen, die Seepferdchenbauer, melden sich hier zu Wort:

" Auf zum 1. Highlight in diesem Jahr, unserem Jubiläumsworkshop .
In freudiger Erwartung  machten wir uns auf den Weg nach Dreilützow .
Maik war schon da , Tom kam auch bald.
Wir stellten Tische und Stühle auf . Schon waren die Arbeitsplätze fertig . 
Alle anderen trudelten fast zeitgleich ein .
Jürgen und ich  hatten uns aus dem großen Ahornworkshop ausgeklinkt, nachdem
Christian uns angeboten hatte, uns beim Seepferdchen bauen mit Rat und Tat
zur Seite zu stehen . 
Vielen Dank  Christian und Edgar . 
Es hat uns viel Spaß gemacht , und mit der tollen Vorbereitung  ( Schablonen , Bauplan , Waageplan ) sind wir gut klargekommen .
Beweis  - selbst Jürgen lacht auf jedem Foto
Nachdem wir alle anderen , die einen mehr die anderen weniger gestresst,  
mit sèeehr viel Mitgefühl beobachtet haben , bestätigte es unsere Entscheidung für das Seepferdchen .
Trotz knappem Zeitplan musste selbst das Grillen Dank Maik und Assistent Tom nicht ausfallen .
Danke für den leckeren Holunder und Laberrhabarber und sonstige Leckereien. 
Wir sind begeistert von unseren Kombi- T-Shirts , danke Frauke und Merle und wer noch mitgewirkt hat . 
Nach unserem Empfinden wieder ein tolles Wochenende . 
Jetzt freuen wir uns auf die Saison  . 
REGINA  UND Jürgen   "

Bevor nun der Bericht von den Lrb kommt, möchte ich auch ganz kurz zu Wort kommen:

Es war ein herausforderndes Wochenende, sehr anstrengend, aber auch sehr schön.

Als Workshopleiter war ich doch sehr eingebunden, und kam an meine Grenzen.

Daher hier mein besonderer Dank an die, die in diesen BlackOut-Momenten übernahmen, an die, die mit drüberkuckten, und alles so zu einem besseren Ende brachten. DANKE.

Danke auch an Maik, der am Samstagmorgen meine Nähmaschine überredete, wieder mit mir zu arbeiten. DANKE.

Danke aber auch an Tom, der im Vorfeld bereits sämtliche Waagen für alle Blätter fertigte. DANKE.

Danke an alle, die dieses Wochenende zu dem machten, was es war. DANKE!

 

Unsere Lieblingsrandberliner haben sich beim Bericht verfassen abgewechselt.

Beginnen werden Merle und Anke mit dem Freitag, dann hat Martin den Samstag auf dem Schirm, und zu guter Letzt erhebt Frauke den Sonntag wieder in unsere Erinnerung.

Ich sag schonmal Danke, und nun gehts auch schon los.

Viel Spaß!

10. Drachenworkshop der fleigend Fischköpp.

Wir haben Jubiläum! Schon zum zehnten Mal treffen wir, de fleigend Fischköpp, uns, um zusammen zu messen, zu essen, zu schneiden, zu nähen, aufzutrennen, zusammen zu sitzen und zu klönen. Schön!

Was damals 2015 in Zingst mit den MissEddys angefangen hat, ist mittlerweile eine wunderschöne alljährliche Tradition geworden, auf welche wir uns immer wieder freuen.

Was wir an unserem Jubiläums-Workshop nähen wollen, stand zur Abwechslung schon lange fest:

Bereits am Abschiedstag des letzten Workshops konnte Anke mit ihrer Idee überzeugen: Wir nähen Ahornblätter!

Uwe erklärte sich bereit, den Workshopleiter zu spielen ;) und sich genauer mit diesem Drachen und seiner Bauweise zu beschäftigen. Die ca. 3m großen Matten sehen toll aus und erinnern an fliegende Blätter im Herbst.

Allerdings war auch schnell klar, dass dies ein deutlich größeres und aufwendigeres Projekt werden wird, als beispielsweise die kleinen süßen Pinguine.

 

Und noch eine Besonderheit gab es dieses Jahr: damit wir auch die Chance haben, das Blatt an einem Wochenende fertig zu nähen, fand an einem Januarwochenende bei Familie Richter bereits ein “Zuschneide-Workshop” statt. Sechs motivierte Fischköppe haben sich zusammengetan und geschnitten, geschnitten und geschnitten, aber davon hat Uwe ja schon weiter oben berichtet.

 

So konnte es am Freitag gleich mit dem Nähen losgehen.

Auch dieses Jahr ging es für uns wieder nach Dreilützow. Ab 14 Uhr sind die ersten von uns angekommen. Die Wartezeit wurde fleißig dafür genutzt, um Tische zu ordnen, die Nähplätze vorzubereiten, die Betten zu beziehen und schon mal ein Stückchen Kuchen und Kaffee zu genießen. Richtig vollzählig waren wir allerdings erst nach dem Abendbrot. Erst als Thomas und Rainer angekommen sind und sich etwas gestärkt hatten, konnte der Workshop offiziell starten.

Alle lauschen gespannt, als Uwe die ersten Nähschritte erklärt.

Das heißt fast alle… Regina, Jürgen und Merle haben sich dieses Jahr dafür entschieden, sich nicht der “Laubhaufen-Bande” anzuschließen, sondern die Zeit zu nutzen, um andere, etwas kleinere Projekte zu verwirklichen; Seepferdchen und Orka.

Wie dem auch sei, bevor der erste Nähstich gesetzt werden konnte, musste natürlich auch der Wettbewerb um den Goldenen Nahttrenner eröffnet und die Regeln kurz aufgefrischt werden: Nicht für jeden Denkfehler oder für so und so viele Zentimeter, sondern für jede aufzutrennende Naht kriegt man einen Strich.

 

Für den Freitag Abend waren noch nicht viele Nähte geplant, es war ein seichter Einstieg, bevor am Samstag das große Stoffchaos startete.

Vor der letzten geplanten Naht des Tages, kam Uwe noch mit einem Vorschlag auf uns zu. Bei bis jetzt fast jedem Workshop haben unsere gebauten Workshop-Drachen eine kleine “Unterschrift” von uns bekommen, oder die gebauten Drachen wurden für uns entworfen und unterscheiden sich damit von den anderen Drachen am Himmel. Um auch unsere Ahornblätter zu individualisieren, hat Uwe in der Zeit vor dem Workshop viele Marienkäfer vorbereitet, mit denen wir nun unsere Drachen schmückten.

Ausklingen ließen wir den Tag am großen Tisch unserer Unterkunft, mit dem verteilen der diesjährigen Workshops Shirts und einem geselligem Beisammensein.

 

Und damit sagen Anke und Merle gute Nacht!

 

Samstag, 15. März 2025

Das Ausschlafen an Wochenenden wird viel zu oft, viel zu wichtig genommen. Dass es auch anders geht, beweisen jährlich einige der Fischköppe bei ihrem gemeinsamen Drachennähwochenende. Da ich selbst weder früher Vogel noch gefangener Wurm bin, kann ich hier nur mutmaßen, vermute aber, dass dem Ein oder Anderen ein kurzes Augenzwinkern als Nachtschlaf ausreicht. Fakt ist, dass am Samstag, als die Letzten sich von ihren Schlafplätzen erhoben, andere schon nüchtern (also mit leerem Magen) vor ihren Nähmaschienen saßen um sie vorzuwärmen und einzurichten.

Aber nicht nur das.

Das inzwischen, traditionelle Uwe-Thomas-Team, war in der Morgendämmerung bereits zur Jagd in den Makt zu Wittenburg aufgebrochen und mit reicher Beute für das abendliche Grillgebrutzel zurückgekehrt.

Nun war auch der Holz-Ofen angeheitzt und breitete wohlige Wärme.

Trotzdem machte sich der Hunger breit und so begaben sich alle Teilnemer mit Filzpantoffeln und Schuhlöffel, in das nahegelegene historische Schloß, durch ne hochmoderne Tür zum Speisesaal im Blaubeer-Look um Frühstücksmahl zu halten. Es war sättigend und einfach lecker.

Gestärkt für den Tag, begaben sich nun alle zurück zu ihren Arbeitsplätzen.

Bevor es richtig losgehen sollte, stellte der Workshopleiter fest, seine Nähmaschiene befindet sich im Warnstreik. Gut das Maik mit Sachverstand und schlichten Handgriffen das Maschienchen schmieren und es so, zur Wiederaufnahme seiner Arbeit bewegen konnte.

Also auf zu den nächsten Herausforderungen.

Mit der Aussicht auf die begehrte Trophähe, den „Goldenen Nahttrenner“ stolz seinen Freunden und Bekannten ein ganzes Jahr präsentieren zu können, wurde am Limit der Nähmaschienen, und der Reiß- und Stichfestigkeit der jeweiligen Garne und Stoffe hochkonzentriert gearbeitet. Uwe Workshopleiter nahm kein Blatt vor den Mund, sondern nahm sich viel Zeit, übte sich in Geduld und Nachsicht, und erklärte ausführlich, wie die Teilnehmer Schritt für Schritt ans Ziel ihres Ahornblattes gelangen konnten.

Die Herausforderung war nur, dass es für die ein oder anderen Teilnehmer unterschiedliche Vorstellungen von Schrittlängen und Geschwindigkeiten gab. Gleichzeitig kam der Wettstreit um den Goldenen Nahttrenner auf Touren. Anfänglich führte der Workshopleiter haushoch.

Doch dieses änderte sich im Laufe des Tages auf spannende Weise.

An dieser Stelle seien nun einige der häufigsten Fehlerquellen genannt.

1. Mal schnell vor der nächsten Workshopleiteransage noch einen halben Schritt voraus sein.

2. Räufeln der Stoffe beim Aufnähen der Verstärkungsbänder.

3. Amnesie - (gute Seite auf gute Seite, weiß doch eigentlich jeder) Und

4..Die Vermutung - Vorsatz !!! ... bei den derzeitigen Goldpreisen ein nachvollziehbarer Grund.

Dennnoch - meterlanges Nähen mit ohne Unterfaden, ist auch ärgerlich bzw. Kreativ : ), zählt aber nicht als Trennen.

Langsam ging es mit großen Schritten und kleinen Stichen voran.

Hierbei erwies es sich als praktisch, dass die im Maßstab 1:1 ausgedruckten Baupläne (vielen Dank, Andreas Budik und seiner Kollegin) nicht nur zur Deko die Wände zierten, sondern immer wieder die Möglichkeit boten, Theorie und Praxis zu vergleichen und gegebenebfalls anzugleichen.

Wie auch immer ... Die Anzahl der vielen kleinen und einigen großen Einzelteile schrumpfte und fügte sich zu einem, für Außenstehende wie mich, unverständlichen Stoffwirrwarr zusammen. Wohl denen, welche über die vertrauten drei Dimensionen hinausdenken konnten.

Da hilft nur Nervennahrung und diese war, in reichlichen Mengen, in Form von Weingummi, jederzeit greif- und verzehrbar. Und es tröstete, wenn wieder jemand seinen Vorsprung als Trennkönig*in sichern und ausbauen konnte.

Zum Mittag gab es Reis. Ne bei genauerem Nachdenken, Nudeln mit Soße.

Rot mit Bolognese und Krautsalat und vegan. Also auch vegan. Ich mein zusätzlich separat. Jeder wie er möchte. War wieder einfach lecker. Was will man mehr.

Aber jetzt mal ohne Quatsch und Ironie...

Es ist total schön und praktisch, wenn man sich nicht um die Verpflegung selbst kümmern muss und sich an den gedeckten Tisch setzen kann. Und es schmeckt wirklich..

Aber zurück zum Workshop.

Dieses Jahr gab es neben dem eigentlichen Ahornworkshopblatt ja noch zwei Paralleluniversen.

Regina und Jürgen brachten mit Christian als Mentor, von fast allen unbemerkt, zwei Seepferdchen das Galoppieren bei. Toll !!!

Obwohl sich Merle, nach reiflicher Überlegung und Abwägung zwischenzeitlich gegen ein Hebammenstudium entschieden hatte, machte sie sich an die Geburt eines zweiten Orcas der LRB-Familie, welcher seit dem Delphinworkshop zugeschnitten auf seine Geburt wartete und nun in den Nähen lag.

Martin, also ich, machte sich hierbei unterstützend als Geburtshelfer nützlich.

Für das gute Gelingen eines Workshops sind viele kleine und große Puzzleteile nötig, an welche man oberflächlich betrachtet, gar nicht immer denkt.

So sorgte unser Thomas auch in diesem Jahr mit seiner Musikbox dafür, dass das Surren und Rattern der Maschienen mit musikalischer Untermalung nicht allzu eintönig klang.

Während Edgar wegen einem wichtigen Termin gen Rostock fuhr, kümmerte sich sein Bruder Alfred um die mitgebrachte Eismaschiene und erfreute zur Vesperzeit die Anwesenden mit leckerem Eis.

Dann ging es weiter.

Nicht alle langen Nähte endeten an geplanter Stelle.

Manche endeten auf unerklärlicher Weise früher und manche fast in der Unendlichkeit.

So wurden manche Blattspitzen kurzzeitig schon mal, zu Gnubbeln, Knäulen oder Gewurschtel.

Die Strichlisten wurden lang und länger und nicht selten hörte man jemanden rufen :“ mach mir mal 2,3,4 ne 5 Striche“

Zum Glück wurden immer wieder Lösungsansätze gefunden und erfolgreich in die Tat umgesetzt..

Gegen Sonnenuntergang wurde dann einem Orka und zwei Seepferden Laub, äääh, Luft eingeblasen.

Wie cool ist das denn. Maik hatte für das zu erwartende Drachenlaub seinen Laubbläser mitgebracht!

Aber erst einmal nutzte er die Kraft des Akkus um dem Grill vor der Drachenhöhle ordentlich anzufachen.

Es kam dann wie es kommen muss, denn so war es schon all die Jahre, und aus Fehlern lernen auch die Fischköppe nicht.

Und das, obwohl alle das Märchen vom süßen Brei kennen sollten.

Der Appetit ist ein schlechtes Maß für das Fassungsvermögen von dreizehn Fischköppmägen. Am Ende waren alle übersatt, die Bäuche schmerzten und auf dem überaus reichhaltig gedeckten Tisch war noch gefühlt alles da.

Das merken wir uns aber für das nächste Mal !!!

Ein langer und schaffensreicher Tag ging zu Ende.

Es wurde noch geklönt, getrunken, gefachsimpelt und genascht.

Und auch dieser Text geht jetzt zu Ende.

 

Gute Nacht von Martin

 

Sonntag, 16. März 2025

Der letzte Tag und noch viel zu tun.

Wir nähen an unseren Ellipsen und Profilen.

Einige sind schon weiter, andere brauchen dabei etwas länger.

Der Wettstreit um den goldenen Nahttrenner hat sich nun zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Tom und Frauke entwickelt.

Uwe ist derweil am Tüfteln, wie wir am Besten den Lufteinlass nähen.

Zum Mittagessen sind die ersten Ahornblätter fertig.

Zum Teil sogar mit Waage, die Tom für alle vor dem Workshop vorbereitet hat.

An anderen Blättern wird noch fleißig genäht, mit dem Ziel, sie noch zu beenden. Einige Blätter wandern auch unvollständig in die Taschen und werden in den nächsten Tagen hoffentlich beendet.

Wir wollen ja auf den nächsten Drachenfesten und gemeinsamen Treffen möglichst viele Blätter zusammen fliegen lassen.

Bevor die ersten den Heimweg antreten müssen, wird noch das, auch schon traditionelle, Workshop-Foto gemacht und aufgeräumt.

Dann setzten wir uns nochmal alle zusammen und essen Eis und Kuchen.

Und am wichtigsten:

Die Verleihung des goldenen Nahttrenners.

Dieser geht in diesem Jahr … Trommelwirbel … mit 23 Strichen an … Tom ! Applaus dafür.

Überreicht wurde der Wanderpokal von Edgar, dem “Sieger” des letzten Jahres, mit einer toll vorbereiteten Rede.

Damit kam unser Wochenende dem Ende entgegen.

Auch wenn nicht alle Drachen fertig geworden sind (das haben wir ehrlicherweise auch nicht erwartet), hatten wir wieder ein schönes und arbeitsreiches Wochenende und wir hoffen, dass noch viele weitere solcher Wochenenden stattfinden.

 

Bis dahin, Frauke