Februar 2023 – Workshopzeit bei den Fischköppen

 

Schon kurz nach dem letztjährigen Workshop bekam ich Kenntnis von einem bald erscheinenden Selbstbausatz aus dem Hause Lynn.

Ein 3,5m langer Delfin von Freddy Stapersma wurde angekündigt.

Ich unterbreitete den Fischköppen diesen Vorschlag, und schon sehr schnell wurde er angenommen. Bereits im Mai wurden 10 Bausätze in Neuseeland geordert, und im Juli kamen sie am Rande Berlins an. Und damit erstmal gut, denn jetzt hieß es noch 7 Monate warten, bis der Workshop endlich stattfindet.

Zwischenzeitlich stieß noch Tom zu uns. Er besorgte sich seine Bausätze in Handewitt, und war somit auch bereit.

Während der Wartezeit baten wir die englischsprachige Jugend der Lrb, also Frauke und Merle, um eine Übersetzung des Bauplanes.

Dies wurde, zugegeben sehr knapp vor Ende, auch hervorragend umgesetzt. Wer jetzt wirklich, wieviel Anteil am Ergebnis hatte, sei mal dahingestellt, aber als ich das Ergebnis das erste Mal zu Gesicht bekam, war ich überwältigt.

Nur einmal in meiner Drachenbaugeschichte sah ich einen besser aufgearbeiteten Bauplan, und den jetzt auch noch in Deutsch. Einfach großartig!

Nicht nur Besorgung und Plan, auch alles andere, die gesammte Organisation des Workshops, lag in den Händen der Lrb. Und die 4 machten einen Traumjob!

Dafür dankten wir auch ganz artig, und hoffen, daß sie sich mit unserer Idee einige schöne Stunden machen.

Aber zurück zu uns.

Teilnehmer am diesjährigen Workshop waren: Regina und Jürgen, Frauke, Anke und Martin, Thomas, Rainer, Tom und ich. Als Gäste wieder dabei: Christian mit Edgar und Alfred.

Martin B. mußte kurzfristig wegen Krankheit absagen.

Alle wollten den Delfin bauen, nur Martin nahm sich den, ebenfalls von Freddy Stapersma erdachten, Orca vor.

Die Zeit verstrich, die Monate vergingen, endlich kam der Februar, und das Workshopwochenende war da.

Wieder trafen wir uns im Schloss Dreilützow, wo bereits die letzten 2 Bautreffen stattfanden.

Als ich, arbeitsbedingt, als Letzter Abends eintraf, waren die Arbeitsplätze aufgebaut, die Bausätze verteilt, und die Nähmaschinen bereits angeschmissen. Es wurde bereits an Seite 3 des Bauplans gearbeitet.

Und auch, wenn das lächelnd und mit dummen Sprüchen von den Anderen abgetan wurde, mir versetzte es wirklich einen Stich, und meine Lust sank auf unter Null. Nicht schön!

Und so richtete ich den Arbeitsplatz ein, und ersetzte nur noch meinen grünen Farbteil, mit Pink, und dann wars das. Das Nähen verschob ich auf den nächsten Tag.

Ohnehin wurde das Arbeiten jetzt eingestellt, wir trafen uns in der Küche am großen Tisch und klönten. Schließlich hatten wir uns ewig nicht gesehen.

So verging der Abend, der nächste Tag begann, und wir gingen endlich schlafen.

Der Samstag begann für mich, schon traditionel, mit einer Einkaufstour nach Wittenburg. Dort galt es das abendliche Grillgut aufzufüllen. Wieder zurück, ging es direkt zum Frühstück.

Um es kurz zu erwähnen, wir sind hier mit Vollpension untergebracht. Und das Team gibt alles. Danke.

Zurück in der Remise wurden die Maschinen gestartet, und die anderen nähten weiter an Seite 3 des Plans. Bei mir war erstmal Fehlerfindung angesagt. Meine gute, alte, zuverlässige, Pfaff wollte nicht mehr. Was ich auch probierte, es klappte einfach nicht. Es dauerte ewig, bis mir klar wurde, daß der Fehler bei mir lag. Man sollte die Nadel einfach mal richtig herum in die Maschine tun.

Nun konnte es losgehen, ich hatte ja noch einiges aufzuholen. Schließlich hatte ich mich am Vorabend dazu bereiterklärt, sobald ich auf dem gleichen Stand bin, den Erklärbär zu geben.

Die Augen aufs Gesichtsteil, und die Rückenflosse zusammennähen, das ging schnell. Schon schnappte ich die nächsten Teile, und legte sie auf der großen Arbeitsplatte aus, damit ich dann den nächsten Arbeitsschritt erklären kann.

Denn genau so arbeiten wir: Schritt für Schritt, und alle warten auf einander. Das ist für einen Workshop, bei dem alle unterschiedliche Nähfähigkeiten haben, ein ganz gutes Unterfangen.

Sorgt allerdings auch für sehr lange Pausen, denn während ich bei stablosen Figuren einfach nähe, stecken andere den Nähweg noch mit Nadeln ab, oder klammern den Saum. Während ich den Stoff einfach laufen lasse, schieben sich andere in 5cm Schritten vorwärts. Und obwohl ich vorne, nach bestem Wissen und Gewissen, auf die einzelnen Schritte eingehe, nach noch vorhandenen Fragen frage, passiert es trotzdem, das dann an der Nähmaschine gute und schlechte Seite, Rechts und Links verwechselt werden. Dann kommt der Nahttrenner zum Einsatz, und die Pause ist wieder etwas länger. Macht aber nix, wir haben ja das ganze Wochenende Zeit. Niemand hetzt uns.

( Ich bin übrigens dafür, einen Wanderpokal, den goldenen Nahttrenner, zu erschaffen und zu vergeben. )

So arbeiten wir uns am Samstag, unterbrochen von Mittag und abendlichem Grillen, soweit voran, daß für den nächsten Tag nur noch 2 Nähschritte übrig blieben.

Auch dieser Abend klang in Geklöne am Küchentisch aus. Und tatsächlich war es noch Samstag, als alle in die Betten fielen.

Der Sonntag begann, Thomas machte Kaffee und heizte den Kamin, und dann ging es zum Frühstück. Danach wurde noch ein wenig getrödelt, denn bei Zweien mußte noch die Rückenflosse aufgenäht werden. Ein Schritt, den alle anderen bereits am Vorabend durchführten.

Im Folgendem wurden die Bauchteile zusammen genäht, und damit war der Körper geschlossen. Es wurde nun erstmals auf Gut gekrempelt, und die ersten Meeressäuger wurden schon mal probehalber aufgeblasen, obwohl das Ventil noch fehlte. Einige Augen begannen zu leuchten, denn nun ergaben die vielen aneinander genähten Einzelteile endlich Sinn.

Anschließend erläuterte ich die Art und Weise, in der die Ventilteile am Maul angenäht werden sollen. Das, und das folgende zusammen nähen der Teile, vollendete die Delfine, und beendete damit meine Aufgabe als Erklärbär. Denn die, bereits abgelängten, Waageschnüre anzuknoten, das schafft nun wirklich jeder alleine. Die Delfine waren fertig.

Werfen wir nochmal einen Blick auf Martin.

Er hatte sich entschieden, statt eines Delfines, einen Orca zu bauen. Dieser stammt zwar vom selben Entwickler, aber eine richtige Bauanleitung gabs dafür nicht. Und so hangelte er sich zwischen Delfinanleitung und eigenen Gedanken, durch den Bauprozess. Manchmal konnte man den Kopf direkt qualmen sehen. Aber, auch durch diverse gemachte Fehler nicht aufzuhalten, letzten Endes schaffte er es doch. Am Sonntag Mittag konnte er einen fertigen Orca präsentieren. Glückwunsch, und großen Respekt meinerseits.

Großen Respekt und noch größeren Dank von mir, geht an Christian, der uns vor, und an diesem Wochenende mehrfach aus der Patsche holte. Danke.

Zurück zum Sonntag.

Nach dem Mittag machten wir Klarschiff, und damit den Nähraum frei fürs Abschlussfoto.

Edgar und Alfred gaben ihr Bestes, mit nur einem Gebläse, alle 10 Delfine und den Orca mit Luft zu füllen. Auch der Schlossherr, nebst Anhang, war anwesend, als sich das Ergebnis des Wochenendes zeigte. Es gab durchaus schöne Bilder.

Dann wurde alles weggepackt, die Sachen in die Autos verfrachtet, und wir trafen uns wieder in der Küche. Es gab noch Eis von Christian und Kuchen. Die Fleisch- und Wurstreste des Vorabends wurden aufgeteilt, und so endeten die Workshoptage in Dreilützow.

Es war ein durchaus schönes Wochenende, das, und da sind sich alle einig, in die Wiederholung gehen wird.

Also bis bald an selber Stelle......................................................

 

 

Hier geht es zu den Bildern. die diesmal von Thomas, den LRB und Uwe stammen

 

Und hier gibts noch eine Überraschung: Edgar und Christian haben sich hingesetzt und einen Gastbericht verfasst. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.